Seine Familie stammt aus dem Herzogtum Schwaben, doch durch die Umstände und Kriegswirren während der herrschaftlosen Zeit hat es ihn an den Rhein zur Burg Wersau verschlagen. Wer weiß schon, welche Gründe es nötig machten, die Heimat zu verlassen und sich der dortigen Obrigkeit zu entziehen ….
Auf der Burg Wersau diente er als Vogt und verwaltete die Burg mit all ihren Belangen.
Durch den regen Kontakt mit dem Bischof von Speyer kommt es dazu, dass er von diesem häufig auf Reisen geschickt wird um allerlei Geschäfte zu erledigen, Botschaften zu überbringen. Nachdem er sich bewährt hat und vor allem seine Schweigsamkeit unter Beweis gestellt hat, werden ihm immer mehr heikle und manchmal auch heimliche Missionen anvertraut.
Der Sohn einer Kaufmannsfamilie sieht hier schnell die Chance, nicht nur zur Seligkeit der Menschen und der Kirche tätig zu sein, sondern auch die Seligkeit der eigenen Börse zu mehren. So führt das Eine zum Anderen und aus den anfänglich kurzen Reisen im Auftrag des Bischofs ensteht ein florierender Handel mit (manchmal geheimen) Nachrichten und gleichzeitig auch mit allen Dingen, die dem Seelenheil der Menschen dienen.
Da er nun mit allen Passierscheinen versorgt ist, kann er auch seine Familie mit auf Reisen nehmen.
Der Herr hat ihm einen Sohn verwehrt und ihn stattdessen mit zwei hübschen und zu klugen Töchtern geschlagen, die bei langer Abwesenheit des Vaters leicht außer Kontrolle geraten.
Seine Gemahlin ist die Tochter eines Söldners aus dem Rheinland. Lange Zeit ohne die feste Hand ihres Vaters aufgewachsen, neigt sie auch heute noch zu despektierlichen Äußerungen und starkem Trutz. Das will und muss er bei seinen Töchtern verhindern, will er sie doch noch vorteilhaft verheiraten.
Schnell stellt er fest, dass eine Familie zwar leichter das Vertrauen der Menschen gewinnt, aber auf Reisen auch eine Belastung ist. Um aller Sicherheit willen, ergreift er freudig die Möglichkeit, sich einer Reisegruppe anzuschließen, als sie sich ihm bietet. Jetzt kann er deren Schutz genießen und reist fortan in bewaffneter Gemeinschaft. Im Gegenzug profitieren die Mitreisenden von seinen Passierscheinen und natürlich auch seinen guten Verbindungen.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben
- sind wir auch im echten Leben eine ganz langweilig normale Familie, die bei Speyer am Rhein lebt;
- arbeitet Bentze bei einem kleinen badischen Softwarehaus; Cordula war im ersten Leben mal Sozialarbeiterin und Erzieherin und ist jetzt in Sachen Werbung und Anzeigen unterwegs;
- lassen sich weder Töchter noch Mutter den Mund und die Meinung verbieten;
Um das Mittelalter als Hobby schlichen wir schon lange Jahre herum, bevor wir endlich genug Zeit, Platz und auch Ahnung hatten. Unsere Darstellung als reisende Reliquienhändler entsprang eigentlich nur Ausschlusskriterien dessen, was wir nicht sein wollen:
- Handwerker – brauchte zu viel Werkzeug und Material,
- Ritter gibt’s genug
- Klerus fällt aus, weil Frau und Töchter dagegen waren
Also bedurfte es eben der Kaufmannsfamilie, das hat sich aus der Familiengeschichte angeboten – so sind wir völlig authentisch ;-), und zwar
Eine völlig authentische Familie des 21. Jahrhunderts mit Interesse an der Vergangenheit, die gelegentlich versuchen, das Leben ohne Strom, fließendes Wasser usw. nachzuempfinden.
Und die das zwar als sehr faszinierend und lehrreich empfinden, aber auch gerne wieder ins 21. Jahrhundert zurückkommen.